Die aktuelle Forschung beschäftigt sich zunehmend damit, welche Einstellungen Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes gegenüber Bürgerinnen haben. Woraus positive sowie negative Assoziationen der Mitarbeiter im öffentlichen Dienst mit Bürgerinnen resultieren, wurde bisher jedoch nicht erforscht. Diese Studie fokussiert sich auf Aggressionen am Arbeitsplatz als kritische Vorfälle und untersucht deren Auswirkungen auf die Einstellung der Mitarbeiterinnen gegenüber Bürgerinnen. Aufbauend auf sozialer Kognition und der Theorie der affektiven Ereignisse stellen wir die Hypothese auf, dass die Assoziationen der Mitarbeiterinnen mit Bürgerinnen umso negativer ausfallen, je schwerer die aggressiven Vorfälle waren. Die Ergebnisse einer freien Assoziationsaufgabe bestätigen diese Annahme. Die Art der Arbeit und das Geschlecht der Mitarbeiter moderieren den Zusammenhang zwischen Aggressionen und Assoziationen. Die Ergebnisse sensibilisieren für die Einflüsse von Aggressionen am Arbeitsplatz und liefern einen Entwurf sowie eine Agenda für eine sozial-kognitive Theorie des assoziativen Denkens von Angestellten im öffentlichen Dienst über Bürger*innen.